Ejecución o muerte – die wahre Geschichte

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Ejecución o muerte – ist die Geschichte eines Doppelsinns, es ist eine Geschichte aus dem Leben einer Programmiererin, eines wortkargen Managers und einer Gruppe lebenslustiger Tester.

Erster Aufzug – Kodierung

Alles begann, als eine junge Programmiererin in unser Team kam. Sie wollte eine Funktion schreiben, mit der externe Programme ausgeführt werden. Die nannte sie executier-Funktion. Sie hatte dabei die Ausführung eines Programmes im Sinn, aber nicht mit hintersinnigen Kollegen gerechnet, die daraus eine Hinrichtung machten.

Damals hatte sich in meinem Kopf die Verbindung zwischen execution und Ausführung einerseits und Hinrichtung anderseits sehr gefestigt.

Zweiter Aufzug – Testmanagement

In dieses verletzliche Gemisch von Gedanken mengte sich ein Testmanager, der im Laufe der Zeit wohl etwas mundfaul geworden war. Seine Vorgänger waren in das Testlabor gekommen, hatten ein Gespräch begonnen und beiläufig gefragt, wie weit es denn mit der Testausführung stünde und was für den heutigen Tag so geplant sei. Vielleicht sogar hatten sie gefragt, ob es Hinderungsgründe gab oder ob alles bereit sei. Gerade zu Beginn mancher Testphasen ist es keine Alltäglichkeit, dass alles ordnungsgemäß funktioniert.

Dieser Testmanager jedoch hatte Heerscharen von Testpersonen zu betreuen und nicht alle waren in jedem Moment mit ganzem Eifer bei der Sache. So steckte er meist nur kurz den Kopf durch die Tür, fragte "Execution?" in die Runde und hörte sich die Antworten an. Gleichzeitig schien klar, dass er keine Hemmnisse wissen wollte, zumindest nicht im Augenblick. Aus dieser Einwortfrage entwickelte sich zunächst nur der englische Begriff.

Weil es aber nicht nur eine Frage nach der Testausführung war, sondern auch die unverhohlene Anweisung endlich loszulegen, fügte er noch zwei Wörter hinzu und sagte nach ein paar Tagen, in denen die Ausführung ins Stocken geraten war: "Execution or death." Weil der Hintersinn Hinrichtung in einem weiteren Kopf herumgeisterte, gab die Hinzufügung or death absolut keinen Sinn. Denn wer sowieso hingerichtet wird, dem ist es ja egal, ob er anschließend stirbt. So wie es auch egal ist, ob man an oder durch eine Hinrichtung stirbt.

Das fatale an der Situation war, dass auch die Tester nicht wussten, warum nun die Exekution – hier die Testdurchführung – so lebenswichtig sein sollte. Testmanager neigen mitunter dazu diese Kennzahl besonders zu bewerten. Dabei gibt es weitere Kennzazhlen, wie in diesem Artikel zu lesen ist.
Ejecución o muerte – KPIs (Key Performance Indicators) im Testmanagement

Dritter Aufzug – Metamorphose

Die englischen Wörter Execution or death mutierten irgendwann zum Spanischen und wurde Ejecución o muerte. Das klang internationaler. Gleichzeitig wurde aus der Nachfrage noch eine Art Kampfruf und aus dem Testlabor klang es vielstimmig "Ejecución o muerte!", wenn der wortkarge Testmanager fragte und vielleicht hat sich seine Stimmung ja auch aufgehellt. So einfach ist das, und wenn der Text langweilig war, ist es ein einfacher Beleg dafür, dass man Witze nicht erklären darf.

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  • Diethelm Dahms ist leidenschaftlicher Testmanager, Softwaredesigner und Voice User Interface Enthusiast. Seit 2003 ist er mit der Speech & Phone selbständig und in Projekten der Telekommunikation, Versandhandel, Logistik aktiv.Er ist Co-Autor des Voice Compass.
    Seine Web-Seite ist https://speech-and-phone.de

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